Wir haben Religionswochen Teil 2

Jesus (Gottes Sohn) und Mohammed (sein Prohet) treffen sich.
Die Terasse des Cafés hat nur einen Tisch. Ein runder Tisch mit Schachbrettmuster. Jesus sitzt schon, vor sich ein Glas Rotwein. Mohammed kommt dazu und setzt sich. Er bestellt einen Café.

Jesus: Mohammed
Mohammed: Jesus
Jesus: Du bist sein Prophet.
Mohammed: Wie geht`s?
Jesus: Warum sagst du nicht - und du bist sein Sohn?
Mohammed: Bist du sein Sohn?
Jesus (seufzt): Du weißt, dass ich mich dazu nie geäußert habe.
Mohammed: Siehst du. Trinkst du wieder?
Jesus: Nach so vielen Jahren möchtest du das immer noch anmerken?
Mohammed: Die Regeln wurden nicht grundlos geschaffen.
Jesus: Du hast die Regeln gemacht! Obgleich nicht grundlos.
Mohammed: Es sind Allahs Regeln. Ich habe sie nur weitergegeben. Und auch du hast Regeln gemacht.
Jesus: Eine Regel ist kein Dogma. Eine Regel ist eine Richtlinie für Menschen, die nicht wissen was sie tun sollen. Und ich habe keine einzige Regel gemacht. Johannes hat meine Botschaften im Nachinein etwas ..... verklärt oder stark strukturiert.
Mohammed: Wenn du kein Vorbild bist, wer soll es dann sein?
Jesus: Na du! Hat aber auch nicht viel geholfen. Warum reden wir über so etwas triviales wie Alkohol?
Mohammed: Weil sie es tun schätze ich. Sie reden immer darüber wenn sie aufeinander treffen.
Jesus: Ja. Als ob es von Wichtigkeit wäre. Vielleicht sollten sie alle trinken oder alle nicht trinken.
Mohammed: Ja. Sie sollten alle nicht trinken. Aber töten würden sie sich dennoch.
Jesus: Trotz deiner Regeln.
Mohammed: Deine Vorbildfunktion hatte 600 Jahre Zeit zu fruchten. Nachdem sie nicht fruchtete habe ich seine Regeln niedergeschrieben. Die meisten von uns brauchen starke Strukturen. Totale Freiheit lässt uns ins Nichts treiben.
Jesus: Ob das Nichts für so manches Opfer der menschlichen Auslegung Gottes Regeln nicht die bessere Wahl gewesen wäre?!
Mohammed (schreit wütend): Die Scharia war so nie geplant. Ein einziger Vers in einer einzigen Sure! Ich habe über 6000 Verse verfasst. Über 6000!!! 6000 Verse für die Herrschenden aller kommenden Generationen um in sich verändernden Zeiten genug Interpretationsspielraum zu habenund  um die Religion lebendig und beweglich halten zu können. Aber nein. Die größten Deppen versuchen dogmatisch in jeder Minute ihres erbärmlichen Daseins 6000 Verse gleichzeitig zu befolgen!
Jesus: Prost
Mohammed: Prost. Prost. Dein Gott der Liebe Geschwafel. Fast alle Einwohner Südamerikas sind in seinem Namen vernichtet worden!
Jesus: Sie haben die Wahl. Sie können eben nicht gelenkt werden. Gottes Geschenke sind kostenlos.
Mohammed: Und manchmal umsonst.
Gott/Allah/Jehova betritt das Café und setzt sich obwohl man hätte schwören können, dass vorher nur zwei Stühle da gewesen sind. Mohammed wirft sich zu Boden blickt zwischen seinen Armen auf den Boden. 
Jesus: Mein Gott Mohammed. Jeden Freitag das gleiche Getue.
Mohammed: Allāhu akbar. Lobpreis sei meinem Herrn, dem Allmächtigen. Gott erhört den, der ihn verehrt.  Oh Gott, unser Herr, dir sei Ehre. Allāhu akbar. Lobpreis sei meinem Herrn, dem Höchsten. Lobpreis sei meinem Herrn, dem Höchsten.  Lobpreis sei meinem Herrn, dem Höchsten. Allāhu akbar. Mein Herr, vergib mir.
Gott/Allah/Jehova: Komm Mohammed, setze dich zu mir.
Mohammed setzt sich wieder.
Mohammed (an Jesus gewandt): Etwas mehr Respekt würde dir gut tun.
Jesus: Wer ist hier gekreuzigt worden? Du oder ich?
Gott: In der nächsten Schöpfung wird es definitiv eine geschlechtsbedingte machtspezifische Rollenumkehr geben. Das hält ja keiner aus.
Jesus: Ja. Das ist deine Art alles zu regeln. Ständig machst du irgendwelche mehrdeutigen göttlichen Äußerungen. Kein MENSCH weiß, was du von ihnen willst. (Jesus wird wütender und beginnt ein wenig zu spucken beim schreien) Wir haben ihnen in unterschiedlicher Weise Möglichkeiten gegeben friedlich in deinem Namen zu existieren. Aber du hast dich nicht einmal blicken lassen.
Mohammed (subtil anklagend): Wir haben in deinem Namen gehandelt!
Gott/Allah/Jehova (ganz ruhig, irgendwie göttlich):
1. Es gab kein Briefing. Ich habe euch keine Mission erteilt. Ihr habt frei gehandelt.
Mohammed (unterbricht Allah): Naja. Damals in der Höhle bei Mekka, kurz nach meinem 40. Geburtstag, da hast du .......
Allah/Jehova/Gott (unterbricht Mohammed): Weißt du mein Sohn. Ausgerechnet mich versuchen zu belügen, das ist wirklich sooo bescheuert. Du warst so frustriert aufgrund des Chaos in Mekka und der Korrumpierbarkeit der Herrschenden, dass du dich verzweifelt in besagter Höhle ins Delirium ...... Nun ja. Du warst nicht bei Sinnen und hast halluziniert. Das war "deine Berufung" und nun lasst mich ausreden.
2. Ihr habt nicht alle Menschen erreicht. Die Juden z.B. haben sich durch keinen von Euch beeinflussen lassen. Und ich sage hier ausdrücklich nicht, dass es nötig gewesen wäre sich beeinflussen zu lassen. Du bist Jude mein Sohn. Du solltest es wissen.
Jesus (schelmischer Blick zu Mohammed und flüsternd): ER hat gesagt, ich wäre sein Sohn!
Mohammed rollt mit den Augen.
Jehova/Allah/Gott: Und 3. Dank euch habe ich jetzt zwei Feiertage mehr in der Woche. Vielen Dank auch! Nicht mal den selben Tag habt ihr hinbekommen. Herrgott nochmal. So. Bis nächsten Freitag.
Gott erhebt sich und geht. Jesus und Mohammed gucken etwas unbelehrbar, leicht beleidigt wirkend, auf ihre Getränke.

Kommentare

  1. Ach wie wunderbar hat sich das Lesen lassen! ♥ Ich musste so lachen!
    "Es gab kein Briefing" 😂
    Ja, Religion heute: Wie um Aufmerksamkeit ringende Kleinkinder. 😳

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