Nano Bots agieren gründlich

In Troisdorf bei Bonn wurde heute bekannt, dass der urtümlich als vermisst gemeldete 46 Jahre alte Bruno Kolm tödlich verunglückt ist. Herr Kolm wurde vor sieben Tagen als vermisst gemeldet. Nachdem er sich am Montag dem 03.07.34 nicht mehr in der Wohnung befand, meldete seine Ehefrau sein Verschwinden den örtlichen Behörden. Sieben Tage lang gab es keine Informationen über seinen möglichen Aufenthaltsort. Wie die Polizei heute in einer Pressemitteilung informierte, teilte letzten Mittwoch die Nano Medical Engineering AG der Staatsanwaltschaft mit, dass sie Rückstände des Nanomedical Botsatz Herrn Kolms an unzähligen Standorten in der Region Bonns geortet hatten. 


 WERBUNG VON NANO MEDICAL ENGINEERING AG:

Mit den neuen Nanobots von Nano Medical Engineering sparen sie sich den Weg zum Hausarzt. Ihre medizinischen Daten werden täglich ausgelesen und an unsere Ärtze vor Ort gesandt. Das Automatic Repair System der Bots erkennt Mutationen und Gifte schneller und verlässlicher als ihr Körper es könnte. So senken sie ihr Krebsrisiko um 70%. Gifte wie Alkohol oder Nikotin werden zu einem Großteil von unseren Bots abgebaut und umgewandelt bevor sie ihre Organe erreichen. Sie fühlen sich in wenigen Wochen um Jahrzente jünger!



Inzwischen gelang es dem Unternehmen zahlreiche Bots zu bergen und deren Informationen auszuwerten. Dabei wären Fehler in der Programmierung sichtbar geworden. Anscheinend gab es einen "Bug" im Programm, der ausnahmslos alle Körperzellen Herrn Kolms als Feinde identifizierte und deren Eliminierung einleitete. Aufgrund komplexer Fragestellungen ermittelt die Staatsanwaltschaft Bonn nun wegen Mordes gegen unbekannt. Wie eine anonyme Quelle uns mitteilte, war der Fehler so programmiert, dass er das Abwehrprogramm erst aktivierte, als die Sensorik meldete, dass Wasser auf die meisten Körerstellen traf. Dies könnte die Schlussfolgerungen zu lassen, dass so Spuren beseitigt werden sollten. Denn Herr Kolm musste sich unter diesen Umständen in einer Badewanne, Dusche oder  beim Schwimmen aufgehalten haben. Seine Frau gab an, dass er immer eine halbe Stunde eher als sie aufstünde um als erstes zu duschen. Das "Automatic Stop System" von Aqua Fun läuft anscheinend lang genug nach, so dass jegliche farbliche Kontamination, die von Herrn Kolms Auflösung hätte zeugen können, incl. Medic Bots weggespült wurde. Bei der täglichen Routine Prüfung der Botdaten aller Nano Medical Engineering Kunden, stellte man zwar sofort fest, dass die Bots Herrn Kolms eine Störung haben, aber erst am Dienstag Abend war die räumliche Streuung des Botsystems soweit fortgeschritten, dass davon ausgegangen werden musste, dass sich die Nanobots nicht mehr im Körper Herrn Kolms befinden können. Warum es zwei volle Tage dauerte, bis die Nano Medical Engineering AG die Behörden oder Angehörige informierte ist nun Teil der Ermittlungen. Die Spurensicherung stellte dann am 07.07.34 genetische Rückstände Herrn Kolms und einzelne Bots im Abflusssystem des Hauses in ungewöhnlich hoher Dichte fest. Das hochmoderne Badezimmer der Familie Kolm ist mit dem selbstreinigendem "Nano Lotus Feel Free-System" von Börchert Sanitär Hygiene ausgestattet. Hier können keine Micropartikel haften, deswegen war die Spurensicherung gezwungen in das Abwassersystem des Hauses vor zu dringen.  "Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse können wir einen Mord nicht ausschließen" gab der Pressesprecher der Staatswanltschaft Bonn heute vormittag bekannt. Frau Irene Hellers vom Chaos Computer Club erinnerte in einem Interview ebenfalls heute morgen in unserem Haus daran, wie wichtig es sei, für besonders sicherheitsrelevante Bereiche wie Medical Engineering eigene Passwörter zu verwenden. Die Regierung gab an, die Gesetze, die von Medical Engineering betroffen sind zu überprüfen. Die Nano Medical Engineering AG wollte sich zu dem Vorfall noch nicht äußern, gab aber an, dass sie die Sicherheit ihres Systems und die Gesundheit ihrer Kunden momentan nicht als gefährdet einschätzen. Ob die Kunden das ebenso entspannt einschätzen bleibt zu bezweifeln.

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